eToro: Vor- und (vor allem) Nachteile

Nachdem ich im September 2014 bereits einen umfangreicheren Beitrag zu eToro verfasst habe (Meine Erfahrungen mit eToro), hier ein kleines Update zu den Vor- und Nachteilen. Ich konzentriere mich hierbei auf die Vor- und Nachteile, die beim Kopieren von Tradern bestehen. Nach und nach werde ich sicherlich noch weitere ergänzen.

Vorteile

1. Weiterhin die im älteren Artikel bereits erwähnten
2. Tolles User Interface (für mich als Web Entwickler durchaus beeindruckende technische Lösung)
3. Viele Finanzinstrumente handelbar (Aktien, Krypto, Indizes, ETFs, Rohstoffe, Devisen usw.)
4. eToro hat diverse Maßnahmen für sicheres Kopieren (Risikoklassen, Anforderungen für Bonuszahlungen)
5. …und bestimmt viele weitere, aber hier soll es vorwiegend um die Nachteile gehen ;)

Nachteile

Schlechte Trader

1. Die Trader sind größtenteils schlecht
2. Die Trader, die eToro in der Vergangenheit empfohlen hat (per Newsletter usw.) haben größtenteils immense Verluste eingefahren
3. Die Trader, die eToro mit einem mittleren Risikoscore kennzeichnet, haben immense Verluste eingefahren
4. Die Trader, die eToro mit einem niedrigen Risikoscore kennzeichnet, haben große Verluste eingefahren

Detailierte Ausführung siehe Artikel Some statistics about eToro traders.

Steuerliche Nachteile

Gewinne sind nicht steuerbar: Wenn man Gewinne macht und über dem Freibetrag von 801 Euro ist, muss man Steuern auf die Gewinne zahlen. Bei anderen Geldanlagen (z.B. Fonds oder ETFs oder Zertifikaten wie wikifolio) kann man dies steuern, indem man so viele Positionen schließt, dass genau dieser Freibetrag ausgeschöpft wird.

Auszahlung

Kostenpflichtige Auszahlung, hier fallen 25$ Gebühren von eToro an, falls man nicht eine entsprechend hohe Mitgliedsstufe von eToro hat.

Vorsicht vor hohen Gebühren, wenn man die Auszahlung nicht in Landeswährung tätigt. Wer also in Deutschland sitzt, sollte eToro anweisen, die Auszahlung in Euro umzuwandeln (eToro hatte dabei zuletzt einen fairen Umrechnungskurs). Ansonsten kann es sein, dass von der Auszahlung (wenn man sich nur geringe Beträge auszahlen lässt) nur etwas mehr als die Hälfte(!) ankommt, ja nachdem, welche Gebühren die eigene Bank verlangt. Zusätzlich fallen 25$ von einer US Bank an, über die die Transaktion laut eToro gehen muss.

Ich habe am 03.05.2021 testweise eine Auszahlung über 100$ getätigt, dabei gingen 25$ weg für die US Bank und 16,40€ für die Volksbank, auf der das Zielkonto lag, angekommen sind 45,03€. Die 100$ waren zum damaligen Zeitpunkt 82,90€ wert. Da ich Platinum-Mitglied war, musste ich keine 25$ Gebühren für eToro zahlen, ansonsten wären von 100$ vermutlich nur knapp 33€ angekommen.

Weitere Nachteile

1. Einlagensicherung mit 20000$ sehr gering. Die Bank, die das Geld verwaltet, sitzt auf Zypern, was ein eher mäßiges Rating hat.
2. Risikoklassifizierung teils mangelhaft. So hatte ich schon Trader kopiert, die trotz „niedrigem“ Risiko das gesamte Investment verzockt haben. Hier ein paar weitere Beispiele:
   D.h. Trader, die einen Verlust von fast 100% eingefahren haben, haben bei eToro ein Risiko von 3/10 (1 = geringes Risiko, 10 = hohes Risiko).